Die Brennessel

Die Brennessel

Achillea die kleine Elfe lebte mit ihrer Pflanze der Schafgarbe auf einer wunderschönen Wiese, voll mit duftenden anmutigen Blumen und Kräutern.
Jede Pflanze hatte eine Elfe die für ihre Gesundheit verantwortlich war zur Seite.
Auch Achillea kümmerte sich liebevoll um ihre Pflanze – sie versorgte sie mit Wasser, redete mit ihr und zupfte ihr Blütenkleid gleich, wenn es der Wind zerzauste.
Sie wetteiferte mit ihren Elfenfreundinnen wer wohl die schönste, heilkräftigsten, duftendste und anmutigste Pflanze hätte. Achillea war ja eigentlich überzeugt davon, dass ihre Schafgarbe die wunderbarste und tollste Pflanze auf der ganzen Wiese war. Herbarion, der Kräuterengel musste sie öfter ermahnen nicht so eingebildet zusein, den schließlich sein jede Pflanze, Strauch oder Baum ein Kind von Mutter Erde. Aber eigentlich war er stolz auf die kleine Elfe, ihren Eifer und ihr Verantwortungsbewusstsein.
Eines Tages spazierte Achillea fast bis an den Rand der Wiese, dorthin wo schon die Sträucher den nahen Wald ankündeten. Da sah sie eine kleine Elfe die traurige neben einer behaarten unscheinbaren Pflanze saß. Unscheinbar? Nein das war die Pflanze eigentlich nicht. Mit ihren Haaren die fast aussahen wie kleine Stacheln, saftig grün und üppig wachsend wirkte sie wie eine Kämpferin die signalisierte „Vorsicht, Finger weg ich pickse dich sonst“.
Hallo begrüßte Achillea das kleine Elfenmädchen! „was ist los mit dir, warum bist du so traurig? Ist deine Pflanze krank? sie sieht ja eigentlich gut aus“.
Ach, antwortete die kleine Elfe meine Pflanze heißt Brennnessel und ist gesund und munter, aber durch ihre Brennhaare pickst sie jeden der ihr zu Nahe kommt und die Menschen schimpfen und jammern dann. Keiner bewundert ihren Duft und ihre heilenden Eigenschaften. Auch ihr würziger Geschmack findet nicht viele Fans – im Gegenteil die Kinder schreien „igitt, igitt Brennnesselspinat, den mag ich nicht.
Herbarion versucht mich zwar immer zu trösten und erzählt mir, dass meine Brennnessel nur deshalb ihre Brennhaare habe, weil sie so viele heilende Eigenschaften hat und die Menschen in ihrer Gier sie sonst schon ausgerottet hätten.
Na siehst du, sagte Achillea, du hast eine ganz besondere Pflanze, denn Herbarion würde niemals lügen.
Während sie so redeten kam ein alter, auf einen Stock gestützter Mann daher. Man sah im an, dass er starke Schmerzen hatte, denn er konnte fast nicht gehen.
„Wo ist sie den? wo ist sie den? redete er vor sich her. Ich brauche dringend eine Brennnessel, mein Rheuma plagt mich, dass es fast nicht mehr zum Aushalten ist“. „Hier, hier bin ich rief die Brennnessel, nimm nur von meinen Triebspitzen und mach dir einen starken Tee, dann werden deine Schmerzen gleich vorbei sein“. „Dem Himmel sei Dank, dass ich dich gefunden habe, stöhnte der alte Mann, du bist meine Rettung“!
Das kleine Elfenmädchen war stolz auf ihre Pflanze und die Brennnessel stand vor Freude, dass sie dem alten Mann helfen konnte noch aufrechter da.
Achillea war es ganz warm ums Herz geworden, sie drückte ihre neue Freundin zum Abschied und spazierte zu ihrer Pflanze zurück.
Herbarion schaute aus dem Fenster seines Pflanzenlabors auf die Wiese herab und murmelte „ja so soll es sein, die Menschen brauchen die Pflanzen und die Pflanzen schenken gerne ihre Heilkraft“.
Und wenn du das nächste mal über eine Wiese gehst, dann höre genau hin! vielleicht hörst auch du die Pflanzenelfen reden.

Kräutermärchen

Es gibt vieles über die magischen Kräfte der Pflanzen zu erzählen – machen sie einen Kräuterspaziergang mit mir oder besuchen sie mein Seminar „ein Bisschen Magie im Alltag“.

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